Marie Siewert
Skizzenbücher #24
Prekäre Arbeitsverhältnisse, geschlossene Räume, Gespräche über Zeit: Während der Corona-Pandemie arbeitete Marie Siewert ein Jahr lang als „Stundenlöhnerin“ auf verschiedenen Stationen eines Krankenhauses in Sachsen-Anhalt. Zwischen Nacht- und Frühschichten, vor der Notaufnahme oder in der Psychiatrie war es ihre Aufgabe, den Einlass zu kontrollieren, die Maskenpflicht durchzusetzen und die Körpertemperatur der Besucher:innen zu messen.
In den Schichten spricht Marie Siewert mit ihren Kolleg:innen des Wach-, Putz- und Pflegepersonals, mit Sekretär:innen, Azubis und Rettungskräften. Die Eindrücke dieser merkwürdigen Zwischenzone vermag sie in atmosphärisch kühle Bilder zu fassen. Die Aufzeichnungen ihrer „teilnehmenden Beobachtung“ enthalten Interviews und Fotografien, Situationsbeschreibungen und Gedichte sowie Zeitungsmeldungen zum Gesundheitssystem. Ein poetisches Protokoll einer unpoetischen Gegenwart.
Marie Siewert, geboren 1985 und aufgewachsen in Erfurt, studierte Kulturwissenschaften, Erziehungswissenschaften und Bildende Kunst in Frankfurt (Oder), Leipzig und Halle (Saale). Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Künstlerin in Leipzig.
Gestaltet von Anne Hofmann.
Trottoir Noir Skizzenbücher #24
Teilnehmende Beobachtung
192 Seiten, 17 S/W-Fotos
Leipzig 2025
10,5 x 14,8 cm
14 €/CHF
ISBN 978-3-945849-31-6
Bestellungen unter
info@trottoirnoir.de