Aus dem Norwegischen übersetzt von Nora Pröfrock
Gestaltet von Ernst und Mund
Hardcover, 144 Seiten, Leipzig 2025
22 Euro, ISBN 978-3-945849-34-7
Eine ältere Dame wird im Casino eines Ausflugsschiffes spielsüchtig, während ihr Ehemann vor dem Fernseher hockt. Eine junge Frau zieht bei ihrem frisch geschiedenen Freund ein, als der nicht zu Hause ist. Eine Schachtel Pralinen wird als Verlegenheitsgeschenk immer weitergereicht. Ein alleinstehender Mann lässt sich auf ein Date mit einer Freundin von Freunden ein – ratlos, was alle anderen im Leben suchen. Eine Ticketverkäuferin ist die letzte Mitarbeiterin, die nach Einführung der App verblieben ist. Ein Familienvater erfährt kurz vor Weihnachten, dass seine Exfreundin nach der Trennung ein Kind verlor. Eine Modelleisenbahn wird zur Landschaft unterdrückter Gefühle. Ein Musiker findet nach einer Lebenskrise mit dem Flötenspiel auf Beerdigungen sein fragiles Gleichgewicht. Ein junges Paar ahnt auf einem Kanuausflug, dass der Beginn eines neuen Lebensabschnitts auch ein Ende sein kann.
Helene Imislunds Prosadebüt ist ein Album alltäglicher Verstörung: Neun Kurzgeschichten über Menschen auf der Suche nach dem richtigen Leben, über die Mühe zwischenmenschlicher Beziehungen und die Einsamkeit.
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Helene Imislund, 1984 in Oslo geboren, studierte Journalistik, Jura und Wirtschaft in Volda, Flensburg, Berlin und Oslo. Sie arbeitete später im norwegischen Umweltministerium und gründete die Literaturzeitschrift Mopp. 2018 debütierte sie mit der Gedichtsammlung „Spredte døtre“. Zwei Jahre später erschien ihre Kurzgeschichtensammlung „Alle tings kjerne“. 2023 folgte der Gedichtband „Rommenes bok“. Ihr Prosadebüt „Aller Dinge Kern“ ist ihre erste Übersetzung ins Deutsche.
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Nora Pröfrock, geboren 1981 in Duisburg, studierte Skandinavistik, Anglistik und Literarisches Übersetzen in Bonn, Trondheim, Bergen und München. Sie übersetzt aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen. Nach zwölf Jahren in Norwegen lebt sie mit ihrer Familie mittlerweile in der Nähe von Aachen.
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